Desinfektion, Hygiene und Reinheit von Holzprodukten gegenüber Plastikprodukten
In den letzten Jahren wurde das Thema Holz in Verbindung mit Hygiene immer wieder zum Thema gemacht. Vor allem im therapeutischen Einsatz mit unterschiedlichen Patienten und einem notwendigen schuhlosen Training wurde der Einsatz von Trainingsgeräten aus Holz aufgrund der Hygiene als bedenklich eingestuft. Gleich mehrere unabhängige Studien belegen, dass Holzprodukte gegenüber Plastikprodukten reduzierte Keimwerte aufweisen und sich genauso reinigen und desinfizieren lassen. Hinzu kommt, dass Holz das hautfreundlichere Produkt ist und keine gesundheitsschädlichen Phthalate beinhaltet.
Studie von Ak et al. (1994) Food Research Inst., University of Wisconsin – Madison
Aktuelle Studien bestätigen dies.
Weitere Links zu Untersuchungen von Holzartikeln im Vergleich zu Plastikartikeln im Hinblick auf Bakterien und Reinigung.
www.howa-spielwaren.com
mamamuckblog.wordpress.com
www.wilms.com
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www.proholz.at
Bis ins 19. Jahrhundert wurde vorwiegend Holz für Geschirr, Werkzeuge und als Vorratsbehälter bzw. Unterlage für Nahrungsmittel verwendet, seither aber weitgehend von anderen Materialien wie Keramik, Metall oder Kunststoff verdrängt. Einige Dinge haben sich aber erhalten, wird doch zum Beispiel dem Wein aus dem Eichenfass ein besonders edles Aroma zugeschrieben und ist aufgrund der Rutschfestigkeit, der guten Schlagabsorbierung und der geringen Abstumpfung von Messern Holz als Schneid- und Hackunterlage bis heute beliebt und in Verwendung.
Seit
den 1970ern hat sich jedoch mit der Einführung der Kunststoffe immer
mehr die Ansicht verbreitet, Holz sei unhygienisch. Insbesondere mehrten
sich Aussagen über die schlechte Reinigungsfähigkeit des Holzes und
entsprechende Vorteile von Kunststoffbrettern. Dies hat sich auch in der
Gesetzgebung niedergeschlagen. In vielen nationalen sowie europäischen
Gesetzen und Richtlinien finden sich Vorschriften, die Holz im
Zusammenhang mit Lebensmitteln verbieten oder zumindest dessen Gebrauch
stark einschränken.
Bis vor wenigen Jahren hat sich an diesem Meinungsbild kaum etwas geändert. Aufsehen erregte deshalb eine US-amerikanische Studie aus dem Jahre 1993, wo unter verschiedenen Bedingungen Schneidbretter aus unterschiedlichen Harthölzern (z.B. Buche, Ahorn und Eiche) mit Kunststoffen (unter anderem auch Polyethylen) verglichen wurden. Diese Untersuchungen zeigten, dass die Holzoberflächen kurze Zeit nach der Kontamination mit Bakterien unter fast allen Bedingungen deutlich niedrigere Keimzahlen aufweisen als Kunststoffbretter. Auch bezüglich der Reinigung relativierten die Ergebnisse die Vorurteile, denn insbesondere bei gebrauchten Kunststoffbrettern gestaltete sich diese wesentlich schwieriger als erwartet.
Diese Studie wurde vor allem im deutschsprachigen Raum mit
großer Skepsis zur Kenntnis genommen, bewirkte aber, dass das Thema mit
neuen Untersuchungsmethoden und Hygienebeurteilungen wissenschaftlich
wiederentdeckt wurde. Dabei wurde versucht, den realen Gebrauch in
Haushalt- und Gewerbeküchen modellhaft darzustellen.
In
allen Studien wurde das antibakterielle Verhalten von Holz auf zwei
wesentliche Faktoren zurückgeführt: auf eine holzphysikalische und auf
eine chemische Komponente. Die poröse Struktur von Holz wurde immer als
Nachteil gegenüber Kunststoff dargestellt. Auf Grund seiner zellulären
Beschaffenheit, mit einer fast unvorstellbar großen Oberfläche, besitzt
Holz eine starke hygroskopische Wirkung. Der damit einhergehende
Wasserentzug schafft für Bakterien eine lebensfeindliche Atmosphäre und
führt zu ihrem Absterben. Diese physikalische Eigenschaft trifft auf
alle Holzarten zu. Bei einigen extraktstoffreichen Hölzern, wie Kiefer,
Eiche oder Lärche, bewirken die Inhaltsstoffe eine zusätzliche
Verstärkung der keimabtötenden Wirkung.
Neben der
Feuchtigkeit, die sicher als Schlüsselfaktor in der Keimentwicklung
bezeichnet werden kann, sind Oberflächenbeschaffenheit und
Oberflächenbehandlung der Materialien maßgebend. Untersuchungen an neuen
und gebrauchten Schneidbrettern, mit unbehandelter oder gefetteter
Oberfläche, brachten überraschende Ergebnisse. Ob frisch gehobelte und
somit glatte oder durch Messerschnitte zerfurchte Oberflächen – Ahorn-
und Buchenholz wiesen nur ein minimales Bakterienwachstum auf. Dieser
antibakterielle Effekt wird durch eine »Versiegelung« der obersten
Holzzellen durch eine Fettschicht verringert. Da die für die Bakterien
lebensnotwendige Flüssigkeit nicht vom Zellmaterial absorbiert werden
kann, wird ein verlängertes Bakterienüberleben ermöglicht. Im Vergleich
dazu hat die Polyethylenoberfläche in allen Fällen die stärkste
Bakterienvermehrung gezeigt. Interessant ist auch die Erkenntnis, dass
auf allen Oberflächen – Holz wie auch Kunststoff – nach der
Handreinigung mit einem Geschirrspülmittel praktisch keine Keime
registriert werden konnten. Im Rasterelektronenmikroskop sieht man, dass
sich Polyethylenbretter nach kurzem Gebrauch in der Rauigkeit kaum von
Holzbrettern unterscheiden.
Holz wurde also bisher zu
Unrecht als unhygienischer Werk- und Rohstoff verurteilt. Durch bewusste
Holzauswahl und bei sachgemäßer Handhabung können Holzprodukte durchaus
zur Verbesserung der hygienischen Situation in vielen Bereichen
beitragen. Die Verwendung von Holz im Zusammenhang mit Lebensmitteln,
aber auch als Verpackungsmaterial wird durch nationale oder EU-weite
Regelungen vielfach ausgeschlossen. Die neuen Untersuchungsergebnisse
bewirken aber nun ein Überdenken dieser gesetzlichen Grundlagen und es
gibt Bestrebungen, eine Gleichstellung aller Werkstoffe
herbeizuführen.“
Quellenangabe Robert Stingl, Wien seit
1994 Bakkalaureatsstudium Holz und Naturfasertechnologie und
Magisterstudium Holztechnologie und Management an der BOKU Wien. DI Dr.
Christian Hansmann Studium der Holzwirtschaft und Doktoratsstudium an
der BOKU Wien
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Holzforschung an der BOKU Wien sowie im Wood K plus Kompetenzzentrum für Holzverbundwerkstoffe und Holzchemie
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