Pedalo® Reha-Bar S

Das Reha-Bar S

Mit Festhaltestützen und Barrenholmen ausgestattet, ist dieses Pedalo nach Verletzungen im Haltungsapparat aber auch nach neurologischen Ausfällen, ein wichtiges Hilfsmittel und Trainingsgerät zur Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten. Das Pedalo Reha-Bar S kann aufgrund der variablen und "dosierbaren" Einsatzmöglichkeit optimal an die Bedürfnisse von Therapeut und Patient angepasst werden.

Motorische Lernziele

• Erlernen des freien und selbstständigen Fahrens

• Verbesserung der Balancier- und Gleichgewichtsfähigkeiten

• Erweiterung der koordinativen Fähigkeiten und Entwicklung neuer Bewegungsfertigkeiten

• Fahren einer vorher bestimmten Strecke (z.B.10m) ohne Hilfe

Soziale Lernziele

• kooperativ miteinander arbeiten, sich gegenseitig Hilfestellung leisten und diese annehmen

• Rücksichtnahme lernen

• Einschätzung des eigenen Könnens und der Geschwindigkeit

• Erkenntnisse im Umgang mit anderen anwenden

Kognitive und affektiv-emotionale Lernziele

• Kennenlernen und Einhalten von Regeln und Verhaltensweisen im Umgang mit anderen

• Kenntnisse erweitern und Ehrgeiz wecken

• Sicherheit und Selbstbewusstsein steigern

Optimierung des gesamten Körperbewusstseins

• Kombination der Bewegungssequenzen miteinander (Kopplungsfähigkeit)

• Reaktion auf komplexe Situationen und Bewegungsvorgänge (Reaktionsfähigkeit/Antizipationsfähigkeit/Umstellungsfähigkeit)

• Reaktion innerhalb der räumlichen Gegebenheiten (Orientierungsfähigkeit)

Einsatzgebiete in der Therapie

• In der Präventions- und Prophylaxentherapie z.B. zur Vorbeugung von Knie- und Hüfterkrankungen sowie Rückenschmerzen

• In der postoperativen Therapie, z.B. nach Knie- und Hüfttotalendoprothesen (HTEP), Schenkelhalsfrakturen und Bandscheibenoperationen, insbesondere in der neurologischen Rehabilitation (z.B. nach Schlaganfall, bei Parkinson oder MS)

• Im pädiatrischen Bereich auch als spielerisches Trainingsgerät

Gemeinsam Richtung Rückkehr von Funktionen

Aufgrund der langen Trittfläche können zwei oder sogar drei Personen gemeinsam auf dem Reha-Bar S in Bewegung kommen. In der Rehabilitation von neurologischen Patienten ist die Anbahnung von Bewegung und Bewegungsmustern elementar für die bestmögliche Rückkehr von Körperfunktionen. Auf dem Reha-Bar S kann, durch das gemeinsame Nutzen des Gerätes durch Patient und Therapeut, die Bewegung wieder angebahnt werden.

Wie funktioniert das?

Der Therapeut beginnt die Bewegung durchzuführen und der Patient erfährt diese, ohne sie aktiv durchführen zu müssen. Bewegungen werden wiedererkannt und Innervationen bzw. Bewegungsmuster Stück für Stück gefordert und gefördert. Das System wird dadurch gereizt und versucht den Bewegungsablauf wieder in die bestmöglich, eigenständige Umsetzung zu bringen.

Die richtige Höheneinstellung der Holme ist wichtig

Wähle die Höhe der Holme so, dass diese keinen negativen Einfluss auf die Schulter haben. Stelle dich dazu aufrecht hin und strecke ein Bein durch. Dann auf der Seite des durchgestreckten Beines den Arm locker hängen lassen und den Handrücken nach oben ziehen. Die so definierte Höhe sollte in etwa die Höhe des Holmes sein. Anschließend den anderen Holm ebenso einstellen. Hinweis: Bei dynamischen Bewegungen können zu hohe Holme wie Unterarmgehstützen wirken und Druck in der Schulter aufbauen.

Fahren üben, Schritt für Schritt

Stelle dich in einer angenehmen Position auf das Reha-Bar. Falls du anfangs unsicher bist, halte dich fest. Aktiviere nun deine Füße und steuere über die Aktivität der unteren Extremitäten den Start der Bewegung. Sobald du in Fahrt gekommen bist, versuche diese zu kontrollieren. Das bedeutet gezielt anhalten, wieder anfahren und die Geschwindigkeit ändern zu können. 

Variation: Gehe in den Ausfallschritt und führe die Übung durch. Halte dich dazu gerne an den roten Markierungen fest.

Unterstützende Knieextension mit limitierter Knieflexion

Stelle dich auf das Reha-Bar, befestige ein Widerstandsband um dein Knie. Eine zweite Person hält das Band auf gleicher Höhe oder du sicherst es zuvor an geeigneter Stelle im Raum. Nun kannst du funktionell aktiv in die Knieextension trainieren. 

Vorteil der Übung ist, dass du durch die Bewegungsamplitude das mögliche 30°-Beugungslimit deiner Knieflexion einhalten kannst. Frühes funktionelles Üben fördert den Heilungsverlauf und unterstützt die Anpassung der Strukturen an die normale Funktion.

Fahren gegen Widerstand – erhöhte Fuß- und Beinarbeit

Bringe ein Widerstandsband direkt an das Gerät an oder lege es um den unteren Bauchabschnitt oberhalb der Beckenkämme (eine zweite Person hält das Band). Beginne anschließend kontrolliert nach vorne zu fahren. Halte dich an den Holmen fest, sofern nötig. 

Ziel ist es die Fahrstrecke in einer kontrollierten Körperhaltung während der Bewegungsfunktion zu meistern. Dabei kann das Widerstandsband gerne mitgeführt werden, sodass eine lange Strecke und somit eine Bewegungsroutine ermöglicht wird.

Fahren mit Widerstand für die Arme

Durch die Fixierung des Textil-Powerbandes wird eine Kräftigung der Armfunktion während eines kleinen Gangbildmusters trainiert. Ziel ist es hier, eine bestimme Strecke kontrolliert zu fahren und innerhalb der diagonalen Bein- und Armarbeit die Muster zu kräftigen. 

Variation: Um das Kräftigungspotenzial weiter auszuschöpfen, kannst du die Armarbeit in Bewegungsamplitude und Frequenz erhöhen.

Kräftigung im alternierenden Schritt - seitwärts

Stelle dich mit dem Oberkörper Richtung Holme auf und halte dich mit beiden Händen an einem Holm. Setze das rechte Bein auf das vordere Trittbrett und das linke Bein auf das hintere. Achte darauf, dass dein Oberkörper möglichst aufrecht ist und die Übung in Beinarbeit stattfindet. Definiere dir nun eine Strecke und versuche diese abzufahren. Variation. Du kannst wiederum ein Widerstandsband in die Übung integrieren oder versuchen die Übung freihändig durchzuführen.