Wer meint, dass die Komponenten Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Ausdauer heutzutage ausreichen um sportlich erfolgreich zu sein, ist nicht mehr auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse.

Mindestens genauso wichtig ist das Training unserer Sinnesorgane. Diese waren einst hoch entwickelt da überlebensnotwendig. Nach den Erkenntnissen des Neuro-Athletik-Trainings kontrollieren unsere Sinnesorgane unwillkürlich unsere Handlungen. Demzufolge hängt die maximale Leistungsfähigkeit vor allem auch von der Qualität unserer Eingangsinformationen an unser zentrales Nervensystem ab. Je klarer und sicherer diese Eingangsinformationen sind, desto besser können sie von unserem Gehirn interpretiert und verarbeitet werden und desto schneller und höherwertiger ist die motorische Antwort darauf.

Daher gilt für den Erfolg des Trainings folgender Grundsatz:
Je besser das Input desto besser das Output.

Augentraining

Die Qualität von Muskeln ist davon abhängig wie sie in Bewegungsmuster eingebunden werden und wie sie daraufhin trainiert werden. Auch unsere Augen verfügen über je 6 Muskeln, die ihrerseits trainiert sein wollen. Um Ziele und Situationen im Bruchteil einer Sekunde möglichst schnell und scharf erfassen zu können, oder ihnen gar folgen zu können, müssen sich beide Augen permanent ausrichten, einstellen und fusionieren. Alltagsgewohnheiten, wie der Blick auf Handy und Computer, trainieren das Auge einseitig überwiegend in der Konvergenz. Das schnelle umschalten zwischen nah und fern zur Zielerfassung fällt daher schwerer und auch das Blickfeld ist oftmals eingeschränkt. Da unsere Augen mit unserem Gleichgewichtssinn verschaltet sind, nehmen sie je nach Wahrnehmung unwillkürlich reflexartig Einfluss auf unsere Gleichgewichtsfähigkeit. Daher wirken sich Irritationen der Augen bei der Bilderfassung sofort auf unsere Stabilität aus. Je schlechter die Bildqualität und somit die Eingangsinformation ist, desto schlechter ist auch die motorische Antwort unserer Handlung. Nur wenn beide Augen optimal zusammenarbeiten, können Objekte räumlich, dreidimensional und somit klar und eindeutig erkannt werden. Nicht nur im Leistungssport, wo die Handlungsschnelligkeit das Maß des Erfolges ist, sondern vor allem auch im Alltag sollte ein Augentraining zum Standard gehören. Im Pedalo-Neuro.Visual.Training trainieren wir die Augenmotorik wie Blickpunktfixierung, Augenfolgebewegung, Binokulares Sehen, Akkommodation, Augensprungbewegung (Sakkaden), Konvergenztraining, Divergenztraining und verschalten diese mit Übungen auf unterschiedlichen Balancetrainingsgeräten. Die Übungen werden dabei wahlweise im Stehen, Gehen oder bei gleichzeitigem Einsatz von Pedalo Trainingsgeräten durchgeführt.

Auge-Hand-Hand-Training

In den Neurowissenschaften wird seit den 1950er Jahren der Begriff Homunkulus gebraucht. In der Anatomie des Gehirns wird die Repräsentanz von Körperregionen in den Zellregionen des Cortex als sensorischer und motorischer Homunkulus verstanden. Die zugeordneten Körperregionen werden dabei in dem Größenverhältnis zueinander dargestellt, wie sie in den Zellregionen im Cortex „Raum“ einnehmen. Besonders sensible oder feinmotorische Körperregionen wie Hände/Finger, das Gesicht/Zunge und die Füße/Zehen nehmen besonders große Gehirnareale ein. Alleine ein Finger einer Hand wird im Gehirn größer repräsentiert als der komplette Rumpf. Demzufolge erreichen wir durch ein gezieltes Training beispielsweise der Hand und der Finger ein im Verhältnis zum Rumpf größeres Gehirnareal. Übungen der Hand und der Finger finden meist unter visueller Kontrolle statt. Unser Sinnesorgan Auge unterstützt die zielsichere Bewegungsausführung und nimmt bereits Bewegungsansteuerungen vorweg. Durch vielseitige motorische und sensorische Übungen der Hand und der Finger verbessern wir die Bewegungsqualität und schaffen gleichzeitig eine zunehmende Unabhängigkeit zu der Augenkontrolle. Propriozeptive Eingangsinformationen gewinnen durch eine verbesserte Wahrnehmung an Bedeutung und motorisch anspruchsvollere Bewegungsmuster werden immer feiner verschaltet und geben unserer Hand Sicherheit und Präzision. Im Pedalo-Trainingsansatz „Gehirn trifft Körper“ ist das Training der Auge-Hand und Auge-Hand-Hand Koordination voll integriert und stellt einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu mehr Körperintelligenz dar. Im Alltag, vor allem in Handwerksberufen und im Sport, hilft uns die Handgeschicklichkeit komplexe Aufgabenstellungen zu lösen, Unfälle zu vermeiden und die sportliche Leistungsfähigkeit primär bei Schlagsportarten, Wurf- und Fangsportarten wie Handball zu verbessern. Pedalo bietet Übungsgeräte teilweise mit spielerischem Ansatz, um die unterschiedlichen Greiffunktionen und Bewegungsrichtungen zu trainieren. Zunächst unter der Kontrolle der Augen durch Blickpunktfixierung, Augenfolgebewegung, Sakkadensprünge, später dann nur gesteuert über die Wahrnehmung der Tiefensensibilität. Es versteht sich daher von selbst, dass eine Verbesserung der Handmotorik gleichzeitig auch ein Training der kontrollierenden Augen zur Zielerfassung erfordert.